Fünf Referendarinnen und Referendare der Staatlichen Archive Bayerns absolvierten im Rahmen ihrer Ausbildung ein dreiwöchiges Praktikum im Stadtarchiv München. Dort erhielten sie einen Einblick in Aufgabenbereiche und Arbeitsabläufe eines kommunalen Archivs.
Eine typische Aufgabe kommunaler Archive ist die Personenrecherche. Täglich wenden sich beispielsweise Familienforscher*innen oder Erbenermittler*innen an das Stadtarchiv, um Auskünfte aus Melde- und Standesamtsunterlagen zu erhalten. Wir, die Referendarinnen und Referendare, ermittelten die gesuchten Informationen, insbesondere zu Lebensdaten, Wohnorten und Familienverhältnissen, die bei Erbfällen oder Einbürgerungsverfahren eine wichtige Rolle spielen.
Neben dem klassischen Schriftgut bewahrt das Stadtarchiv München umfangreiche Sammlungen: Fotos, Plakate und Filme dokumentieren die Entwicklung des Stadtbildes und das Leben der Münchnerinnen und Münchner. Die Fotosammlung speist sich zum Beispiel aus Nachlässen, aber auch aus Abgaben städtischer Behörden und Kultureinrichtungen wie den Kammerspielen.
Die umfangreiche Überlieferung der Kammerspiele erlaubt, Inszenierungen der 1940er bis 1990er Jahre anhand von Fotos der Proben und Premieren nachzuvollziehen. Fotos sind eine besonders sensible Archivaliengattung, die ideale Lagerungsbedingungen benötigt. Um diese wertvollen Quellen der Kulturgeschichte für die Nachwelt zu bewahren, verpackten wir die Fotos im Zuge der Verzeichnung neu in säurefreie Mappen.
Nicht nur die eigene praktische Arbeit an den Beständen verschaffte uns einen tieferen Einblick in die Aufgaben kommunaler Archive. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs nahmen sich darüber hinaus viel Zeit für Führungen durch Magazine und Restaurierungswerkstatt, Vorträge und den Austausch über archivfachliche Fragen, etwa zur digitalen Langzeitarchivierung.
Wir bedanken uns bei allen Betreuerinnen und Betreuern für die schönen und lehrreichen Wochen im Stadtarchiv München!