Judaica-Varia-Bestand vollständig online recherchierbar

Nach einer grundlegenden Überarbeitung des Bestandes und der dazugehörigen Verzeichnungseinheiten sind die Judaica-Varia nun vollständig online recherchierbar.

Bei dem Bestand handelt es sich um die zentrale Sammlung zum jüdischen Leben in München vom 19. bis ins 21. Jahrhundert (mit dem Schwerpunkt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Shoa) und eine der bedeutendsten solcher Sammlungen im deutschen Sprachraum. Der Bestand umfasst schriftliche Dokumente wie Korrespondenzen, persönliche und amtliche Familiendokumente bis hin zu Fotos einzelner Personen oder Familien, Geschäftsunterlagen jüdischer Firmen und Unterlagen zu jüdischen Organisationen.

So findet sich hier die Korrespondenz zwischen dem Religionsphilosophen Shalom Ben-Chorin und dessen Familienangehörigen mit der Künstlerin Maria Luiko (Marie-Luise Kohn).

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THE ARCHIVE AS… – 200 Jahre Kunstverein München e.V.

„THE ARCHIVE AS…“, so lautet der Titel der Ausstellung zum 200-jährigen Bestehen des Kunstvereins München e.V., die noch bis 27. August 2023 in der Galeriestraße 4 zu besichtigen ist.

Der 1823 gegründete Verein ist eine der ältesten Institutionen seiner Art. Vor allem seit den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts wuchs mit dem künstlerischen Programm auch die nationale und internationale Aufmerksamkeit.

Blick in die Ausstellung
Installationsansicht der Ausstellung THE ARCHIVE AS;
Foto: Maximilian Geuter.
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Ich habe das Archiv ausgemessen

Seit über einem Jahr habe ich mich darauf gefreut und im Sommer 2022 – kurz vor Ausbildungsende – bin ich endlich dazu gekommen: Ich habe das Archiv ausgemessen.

Damit ist nicht die Fläche der Magazinräume oder die Länge der insgesamt vorhandenen Regalmeter gemeint, sondern wie viele Regalmeter Archivgut das Stadtarchiv München hat.

Ein Regalmeter oder laufender Meter Archivgut ist eine Maßeinheit, die u. a. in Archiven verwendet wird. Ein Regalmeter entspricht dabei einer Lagerfläche von einem Meter Breite. Die Höhe und Tiefe werden dabei nicht berücksichtigt.

Zur Verdeutlichung:

Zu sehen ist ein Regal mit Standesamtsbücher. Neun dieser Bücher bilden 40 Zentimeter Archivgut ab.

Das sind 0,4 Meter Archivgut.

Zusehen ist eine herausgezogene Schublade eines Karteischrankes.
Der Inhalt der Schublade ist auch 40 Zentimeter Archivgut. Die Tiefe der Schublade wird dabei nicht berücksichtigt.

Auch das sind 0,4 Meter Archivgut: die Tiefe der Schublade wird dabei nicht berücksichtigt.

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Ein außergewöhnliches Praktikum

Vier Wochen lang sammelten die sechs Anwärterinnen und Anwärter der Staatlichen Archive Bayerns im Stadtarchiv München Erfahrungen im kommunalen Bereich. Sie absolvieren derzeit den 3-jährigen Vorbereitungsdienst für den Einstieg in die 3. Qualifikationsebene Fachlaufbahn Bildung und Wissenschaft / Fachbereich Archivwesen.

Die erste Woche stand ganz im Zeichen der traditionsreichen Münchner Kammerspiele. Statt ins Theater begaben wir uns hinter die Kulissen und erschlossen Regiebücher aus der Intendanz von Frank Baumbauer und Dieter Dorn. Dazu auch die Schauspielerkartei und Programmhefte aus der Nachkriegszeit. Der Bestand der Münchner Kammerspiele wird im Stadtarchiv stark nachgefragt.

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Was bringt eine „Tochter aus gutem Hause“ in die Ehe ein? – Das Aussteuerbuch der Klothilde Schlagintweit aus dem Jahr 1911

In ländlichen Gegenden Bayerns war es noch bis in die 1950er Jahre üblich, dass die einheiratende Braut zusammen mit ihrer Aussteuer auf einem Kammerwagen zum Haus des Bräutigams gefahren wurde. Transportiert wurden auf einem (oder mehreren) Leiterwagen vor allem die Möblierung der ehelichen Schlafkammer, Bett-, Tisch- und Leibwäsche, Leinen, die Kinderwiege, Geschirr und Stickereien für die gute Stube. Der Schrank, der Kasten, das Bett und die Truhe wurden offen auf dem Wagen transportiert, so dass jedermann sehen konnte, was die Frau für den neuen gemeinsamen Haushalt mitbrachte und wie fleißig sie ihre Aussteuer gesammelt hatte. In der Stadt war dieser Brauch schon längst nicht mehr üblich, aber natürlich zählte auch dort das Herrichten der Aussteuer zu den wichtigsten Hochzeitsvorbereitungen. Umfang und Qualität der Aussteuer bildeten auch dort ein wichtiges Indiz für die Wohlhabenheit und den sozialen und wirtschaftlichen Status der Brauteltern und der Braut.

Die Münchner Bürgerstochter Klothilde Schlagintweit, die am 16. September 1911 vor dem Standesamt München IV die Ehe mit Karl Neureuther schließen sollte, hat hierüber sehr detailliert und penibel Buch geführt. Dieses von außen eher unscheinbare und mit Schmuckpapier eingehüllte Büchlein konnte das Stadtarchiv vor kurzem zusammen mit einem Kochbuch, das Klothilde ebenfalls vor der Hochzeit zusammenstellte, aus Privatbesitz geschenkt erhalten.

Einband des Aussteuerbuches von Klothilde Schlagintweit
Einband des Aussteuerbuches von Klothilde Schlagintweit
Stadtarchiv München, DE-1992-FAM-1390
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Jüdisches Vermögen und Brandvermeidung – ein Praktikumsbericht

Zehn Wochen lang hat Fiona A. das Stadtarchiv München für ein Praxis-Semester verstärkt. Sie studiert an der Fachhochschule Potsdam Archivwissenschaften auf Bachelor und berichtet im Folgenden über ihr Praktikum.

„Um für die Bachelor-Arbeit zugelassen zu werden, muss vor dem letzten Theoriesemester ein 20-wöchiges Praxissemester absolviert werden. Zehn Wochen davon habe ich von November 2022 bis Ende Januar 2023 im Stadtarchiv München verbracht.

Dort wurde ich zugleich mit einer wichtigen Aufgabe betraut. Ich durfte den bereits zur Hälfte erschlossenen Bestand „Leihamt“ weiter entmetallisieren (die Heftklammern entfernen), erschließen und schließlich natürlich auch fachgerecht verpacken (das volle Programm also 🙂 ).

Archivar*innen mögen keine Büro- und Tackerklammern, da sie rosten und das Papier angreifen können.
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Als Archiv-FaMI in der Berufsschule

Die Ausbildung zum/zur FaMI umfasst neben der Ausbildung im Betrieb und externer Praktika auch fachtheoretischen Unterricht in der Berufsschule. Der Berufsschulunterricht findet an der Berufsschule für Medien München statt. Die Berufsschulblöcke dauern in der Regel zwei bis vier Wochen.

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Gedenkveranstaltungen zum 84. Jahrestag des 9. November 1938

Gedenkveranstaltungen 2022 Reichspogromnacht 1938 Programm
Titelseite für das Programmbooklet zu den Gedenkveranstaltungen im November 2022

Am 9. November gedenkt die Stadt München wie in den vergangenen Jahren den Gewalttaten gegen die jüdische Minderheit unter dem NS-Regime, die am 9. November 1938 einen ersten Höhepunkt erreicht hatten.

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Erschließung des Bestands „Direktorium – Zentrale Registratur“ (DIR-ZR)

München in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts: die bayerische Landeshauptstadt ist Gastgeberin von zwei der größten Sportereignisse der Welt: 1972, vor genau 50 Jahren, veranstaltete München die Olympischen Spiele, die die Stadt über die zwei Wochen im Sommer ´72 hinaus nachhaltig prägen sollten. Zwei Jahre später, 1974, wurde das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in der Landeshauptstadt ausgetragen.

Schriftstück Gästeliste für den Empfang des TSV 1860 München zur Deutschen Fußballmeisterschaft; mit rotem Stift sind Änderungen eingetragen, da die Liste für den Empfang des FC Bayern nachgenutzt wurde
1966 war für München ein außerordentlich erfolgreiches Fußballjahr: Der TSV 1860 München wurde zum ersten und bisher einzigen Mal deutscher Meister und der FC Bayern München gewann zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Im Rathaus verwendete man die für den Empfang der „Blauen“ erstellte Gästeliste für den Empfang der „Roten“ wieder.
Stadtarchiv München, DE-1992-DIR-ZR-0290
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Wie kommen die Löcher ins Papier? Eine kurze Kriminalgeschichte aus dem Stadtarchiv

Was auf den ersten Blick wie ein Spitzendeckchen erscheint, erweist sich als ein amtliches Schreiben aus einer Akte, dessen Papier viele kleine Löcher und Fehlstellen aufweist. Oh je, da muss wohl ein gefräßiger Täter ermittelt werden. Sofort wird eine engmaschige Ringfahndung eingeleitet …

Schäden in den Unterlagen!
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