Über Ulrike Hofmann

Dr. Ulrike Hofmann ist Archivarin am Stadtarchiv München und Leiterin der Abteilung 2.

„Auf Befehl der Militärregierung….“

Fingerabdrücke sind bei jedem Menschen individuell und für die Arbeit der Polizei auch heute nicht wegzudenken. Das FBI besaß bereits Ende der 1940er Jahre über 100 Millionen Fingerabdrücke von verurteilten Verbrechern, Verdächtigen, von Mitarbeitenden im militärischen Bereich und Ausländerinnen und Ausländern. Das Bundeskriminalamt verarbeitete 2024 rund 1,1, Millionen Fingerabdrücke. Und auch im Stadtarchiv findet sich eine Sammlung von 418 dicht gefüllten Archivboxen mit Fingerabdrücken der Münchner Bevölkerung. Fingerabdrücke im Archiv? Auf den ersten Blick mag das verwundern. Die Hintergründe für diese archivische Quelle führen in den Sommer 1945.

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Skandal um Josy

Eine außergewöhnliche Frau erobert Europa

Am 12. April 1975 stirbt die Frau, die im Oktober 1925 mit ihrem ersten Auftritt in Paris das Publikum in ganz Europa verzauberte. Die US-amerikanische Tänzerin und Sängerin Josephine Baker führte das erste Mal live in Europa einen neuen Tanz aus Amerika vor, den Charleston. Der Tanz war für die damalige Zeit außergewöhnlich und noch viel mehr die Tänzerin: Sie besaß nicht nur eine schwarze Hautfarbe, sondern ihr Auftrittskostüm bestand teilweise lediglich aus einem Lendenschurz mit Bananen – ein Skandal für die zeitgenössisch konservativen Kreise.

Porträt von Josephine Baker, 1950
Porträt von Josephine Baker, 1950, DE-1992-FS-PER-B-0037-01
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