Zwischen Meldeunterlagen und Premierenfotos: Zu Gast im Stadtarchiv München

Fünf Referendarinnen und Referendare der Staatlichen Archive Bayerns absolvierten im Rahmen ihrer Ausbildung ein dreiwöchiges Praktikum im Stadtarchiv München. Dort erhielten sie einen Einblick in Aufgabenbereiche und Arbeitsabläufe eines kommunalen Archivs.

Eine typische Aufgabe kommunaler Archive ist die Personenrecherche. Täglich wenden sich beispielsweise Familienforscher*innen oder Erbenermittler*innen an das Stadtarchiv, um Auskünfte aus Melde- und Standesamtsunterlagen zu erhalten. Wir, die Referendarinnen und Referendare, ermittelten die gesuchten Informationen, insbesondere zu Lebensdaten, Wohnorten und Familienverhältnissen, die bei Erbfällen oder Einbürgerungsverfahren eine wichtige Rolle spielen.

Blick auf die Namensregister des Standesamtes
Blick auf die Namensregister des Standesamtes
Person hebt ein Namensregister zu den Standesamtsbüchern aus dem Regal
Die Namensregister sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Recherche in den Standesamtsunterlagen.
Ein Archivar sichtet Karteikarten aus der Einwohnermeldekartei.
Sichtung von Karteikarten aus der Einwohnermeldekartei.

Neben dem klassischen Schriftgut bewahrt das Stadtarchiv München umfangreiche Sammlungen: Fotos, Plakate und Filme dokumentieren die Entwicklung des Stadtbildes und das Leben der Münchnerinnen und Münchner. Die Fotosammlung speist sich zum Beispiel aus Nachlässen, aber auch aus Abgaben städtischer Behörden und Kultureinrichtungen wie den Kammerspielen.

Premierenfotos der Inszenierung "Woyzeck" an den Münchner Kammerspielen
Premierenfotos der Inszenierung „Woyzeck“ an den Münchner Kammerspielen, 1952

Die umfangreiche Überlieferung der Kammerspiele erlaubt, Inszenierungen der 1940er bis 1990er Jahre anhand von Fotos der Proben und Premieren nachzuvollziehen. Fotos sind eine besonders sensible Archivaliengattung, die ideale Lagerungsbedingungen benötigt. Um diese wertvollen Quellen der Kulturgeschichte für die Nachwelt zu bewahren, verpackten wir die Fotos im Zuge der Verzeichnung neu in säurefreie Mappen.

Kontaktbogen von Premierenfotos der Inszenierung "Woyzeck" an den Münchner Kammerspielen
Kontaktbogen von Premierenfotos der Inszenierung „Woyzeck“ an den Münchner Kammerspielen 1952

Nicht nur die eigene praktische Arbeit an den Beständen verschaffte uns einen tieferen Einblick in die Aufgaben kommunaler Archive. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs nahmen sich darüber hinaus viel Zeit für Führungen durch Magazine und Restaurierungswerkstatt, Vorträge und den Austausch über archivfachliche Fragen, etwa zur digitalen Langzeitarchivierung.

Drei Personen betrachten historische Oktoberfestplakate, die auf Planschränken liegen
Historische Oktoberfestplakate sind eine spannende Quelle in der Plakatsammlung.
Archivar mit einem sehr dicken Band aus der Stadtchronik.
Die Bände der Stadtchronik können durchaus sehr umfangreich sein, im wahrsten Sinne des Wortes!

Wir bedanken uns bei allen Betreuerinnen und Betreuern für die schönen und lehrreichen Wochen im Stadtarchiv München!

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