Archivierung von den Daten aus dem Orchester-Verwaltungsprogramm OPAS der Münchner Philharmoniker

Wo, in welchen Städten und welchen Konzerthäusern sind die weltberühmten Münchner Philharmoniker in der Spielzeit 2019/2020 aufgetreten? Welche Werke haben sie in diesem Zeitraum aufgeführt? Wer hat sie dirigiert? Und wer spielte dabei die erste Geige?

Diese und viele anderen Fragen lassen sich künftig schnell und einfach mit Hilfe des elektronischen Datenbankauszugs beantworten, der seit 2020 zu jeder Spielzeit aus dem Orchesterverwaltungsprogramm OPAS der Münchner Philharmoniker vom Stadtarchiv München übernommen und gesichert wird.

Weiterlesen

„Hi! Story“ Geschichte(n) aus dem Stadtarchiv am Tag der Archive 2024

Alle zwei Jahre wird am bundesweiten TAG DER ARCHIVE die öffentliche Aufmerksamkeit ganz besonders auf die vielfältigen gesellschaftlichen Funktionen der Archive gelenkt.

Viele hundert Archive unterschiedlichster Archivsparten öffnen an den Aktionstagen für die Bürgerinnen und Bürger ihre Türen und präsentieren sich mit interessanten Programmen der Öffentlichkeit als moderne Dienstleister.

Auch 26 Archive aus München geben am Samstag, den 2. März 2024 von 10 bis 17 Uhr unter dem Motto „hi! story“ Einblick in ihre spannenden Bestände.

Handgeschriebener Brief mit einem Porträtfoto und Umschlag
Josef Pettinger schrieb seiner Schwester 1901 einen Brief während seines Aufenthalts in Peking während der sogenannten „Boxeraufstände“.

Unser Programm:

  • 10:30 / 12:00 / 14:00 und 15:30 Uhr Magazinführungen
    Auf vier Führungen können Sie Bereiche des Stadtarchiv erkunden, die normalerweise nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind und entdecken Originaldokumente aus verschiedenen Jahrhunderten.
  • 10:00-17:00 Uhr „Offener Lesesaal“
    Wir stehen für Ihre Fragen bereit, erklären die Abläufe im Lesesaal, helfen Ihnen beim Lesen von mitgebrachten historischen Dokumenten und stellen den neuen internen Recherche-PC vor, über den geschützte Digitalisate und digitale Archivalien eingesehen werden können.
  • 11:00 und 13:00 Uhr Geschichten aus dem Stadtarchiv „Münchner*innen in der Fremde“.
    Rebekka Ziemer, Studierende an der Akademie August Everding, liest aus Briefen und Reiseberichten u.a. von Thomas Mann und Ilse von Twardowski-Conrat.
  • 15:00 Uhr Stimmen von der Bühne der Münchner Kammerspiele
    Ausschnitte aus Tonbändern verschiedener Inszenierungen an den Münchner Kammerspielen lassen unter anderem die Stimmen von Therese Giehse und Heinz Rühmann erklingen.
Blick in die Rollanlage in einer Kühlkammer mit Regalen voller Tonbänder aus dem Bestand "Kammerspiele".
Blick in die Rollanlage in einer Kühlkammer mit Regalen voller Tonbänder aus dem Bestand „Kammerspiele“.

Archive in München

Auf dem Blog „Archive in München“ werden sich alle teilnehmenden Archive den ganzen Februar über vorstellen.

Außerdem finden Sie hier das gemeinsame Programm aller 26 Münchner Archive.

So kommen Sie zu Ihren gesuchten Standesamtseintrag!

Seit 2009 werden die Register zu Geburts-, Heirats- und Sterbeeinträgen nach Ablauf einer Frist vom Standesamt an das Stadtarchiv abgegeben. Diese Bücher sind eine begehrte Quelle in der Familienforschung und vielfach in Benutzung, was man ihnen leider langsam auch ansieht.

Digitalisierte Namensregister in unserer Datenbank

Bereits seit einiger Zeit sind die kompletten Namensregister der ans Stadtarchiv abgegebenen Standesamtsregister über unsere Datenbank einsehbar. Dies schont die Bücher und gibt Ihnen die Möglichkeit, auch von zu Hause auf die Bände zuzugreifen.

zwei Regalreihen mit Namensregistern zu den Standesamtsbüchern

Auch die Geburtsregistereinträge bis 1893 sind über die online-Datenbank einzusehen. Die Geburtseinträge bis 1910 sind aufgrund von Vorgaben des Datenschutzes nur im Lesesaal einsehbar.
Weitere Digitalisierungsprojekte im Bereich der Standesamtsregister sind bereits für dieses Jahr auf den Weg gebracht.

Weiterlesen

Neue digitale Informationen zur Judenverfolgung in München

Zum 85. Jahrestag veröffentlicht das Stadtarchiv München dieses Jahr zum 9. November rund 10.000 neue Quellenhinweise und erstmalig auch digitale Scans von personenbezogenen Dokumenten Münchner Jüdinnen und Juden. Darunter befinden sich Kennkarten und Reisepässe, die Fotos und Unterschrift der Passinhaberinnen und Passinhaber enthalten.

In Deutschland und insbesondere auch in München ist der 9. November ein fest etablierter
Gedenktag. An diesem Tag wird an die Pogromnacht von 1938 erinnert, als die Nationalsozialisten die Synagogen in Brand setzten und Jüdinnen und Juden demütigten, misshandelten und ermordeten.

Die Nationalsozialisten wollten das jüdische Leben auch in München auslöschen. Indem wir wichtige Unterlagen über das Leben der verfolgten Jüdinnen und Juden digitalisieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen, tragen wir dazu bei, die verblassten Spuren dieser Menschen wieder sichtbar zu machen.

Archivleiter Dr. Daniel Baumann

Erfasst und digitalisiert werden die Unterlagen in Zusammenarbeit mit Public History München im Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Dort wird das Biographische Gedenkbuch der Münchner Jüdinnen und Juden 1933-1945 betreut und laufend aktualisiert. Die Daten aus dem Gedenkbuch dienten dem Stadtarchiv als Grundlage für die Erfassung der Archivalien. Durch die Digitalisierung der Unterlagen im Stadtarchiv wiederum können nun zahlreiche neue Fotos in das Gedenkbuch aufgenommen werden.

Weiterlesen

Judaica-Varia-Bestand vollständig online recherchierbar

Nach einer grundlegenden Überarbeitung des Bestandes und der dazugehörigen Verzeichnungseinheiten sind die Judaica-Varia nun vollständig online recherchierbar.

Bei dem Bestand handelt es sich um die zentrale Sammlung zum jüdischen Leben in München vom 19. bis ins 21. Jahrhundert (mit dem Schwerpunkt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Shoa) und eine der bedeutendsten solcher Sammlungen im deutschen Sprachraum. Der Bestand umfasst schriftliche Dokumente wie Korrespondenzen, persönliche und amtliche Familiendokumente bis hin zu Fotos einzelner Personen oder Familien, Geschäftsunterlagen jüdischer Firmen und Unterlagen zu jüdischen Organisationen.

So findet sich hier die Korrespondenz zwischen dem Religionsphilosophen Shalom Ben-Chorin und dessen Familienangehörigen mit der Künstlerin Maria Luiko (Marie-Luise Kohn).

Weiterlesen

Ich habe das Archiv ausgemessen

Seit über einem Jahr habe ich mich darauf gefreut und im Sommer 2022 – kurz vor Ausbildungsende – bin ich endlich dazu gekommen: Ich habe das Archiv ausgemessen.

Damit ist nicht die Fläche der Magazinräume oder die Länge der insgesamt vorhandenen Regalmeter gemeint, sondern wie viele Regalmeter Archivgut das Stadtarchiv München hat.

Ein Regalmeter oder laufender Meter Archivgut ist eine Maßeinheit, die u. a. in Archiven verwendet wird. Ein Regalmeter entspricht dabei einer Lagerfläche von einem Meter Breite. Die Höhe und Tiefe werden dabei nicht berücksichtigt.

Zur Verdeutlichung:

Zu sehen ist ein Regal mit Standesamtsbücher. Neun dieser Bücher bilden 40 Zentimeter Archivgut ab.

Das sind 0,4 Meter Archivgut.

Zusehen ist eine herausgezogene Schublade eines Karteischrankes.
Der Inhalt der Schublade ist auch 40 Zentimeter Archivgut. Die Tiefe der Schublade wird dabei nicht berücksichtigt.

Auch das sind 0,4 Meter Archivgut: die Tiefe der Schublade wird dabei nicht berücksichtigt.

Weiterlesen

Ein außergewöhnliches Praktikum

Vier Wochen lang sammelten die sechs Anwärterinnen und Anwärter der Staatlichen Archive Bayerns im Stadtarchiv München Erfahrungen im kommunalen Bereich. Sie absolvieren derzeit den 3-jährigen Vorbereitungsdienst für den Einstieg in die 3. Qualifikationsebene Fachlaufbahn Bildung und Wissenschaft / Fachbereich Archivwesen.

Die erste Woche stand ganz im Zeichen der traditionsreichen Münchner Kammerspiele. Statt ins Theater begaben wir uns hinter die Kulissen und erschlossen Regiebücher aus der Intendanz von Frank Baumbauer und Dieter Dorn. Dazu auch die Schauspielerkartei und Programmhefte aus der Nachkriegszeit. Der Bestand der Münchner Kammerspiele wird im Stadtarchiv stark nachgefragt.

Weiterlesen

Was bringt eine „Tochter aus gutem Hause“ in die Ehe ein? – Das Aussteuerbuch der Klothilde Schlagintweit aus dem Jahr 1911

In ländlichen Gegenden Bayerns war es noch bis in die 1950er Jahre üblich, dass die einheiratende Braut zusammen mit ihrer Aussteuer auf einem Kammerwagen zum Haus des Bräutigams gefahren wurde. Transportiert wurden auf einem (oder mehreren) Leiterwagen vor allem die Möblierung der ehelichen Schlafkammer, Bett-, Tisch- und Leibwäsche, Leinen, die Kinderwiege, Geschirr und Stickereien für die gute Stube. Der Schrank, der Kasten, das Bett und die Truhe wurden offen auf dem Wagen transportiert, so dass jedermann sehen konnte, was die Frau für den neuen gemeinsamen Haushalt mitbrachte und wie fleißig sie ihre Aussteuer gesammelt hatte. In der Stadt war dieser Brauch schon längst nicht mehr üblich, aber natürlich zählte auch dort das Herrichten der Aussteuer zu den wichtigsten Hochzeitsvorbereitungen. Umfang und Qualität der Aussteuer bildeten auch dort ein wichtiges Indiz für die Wohlhabenheit und den sozialen und wirtschaftlichen Status der Brauteltern und der Braut.

Die Münchner Bürgerstochter Klothilde Schlagintweit, die am 16. September 1911 vor dem Standesamt München IV die Ehe mit Karl Neureuther schließen sollte, hat hierüber sehr detailliert und penibel Buch geführt. Dieses von außen eher unscheinbare und mit Schmuckpapier eingehüllte Büchlein konnte das Stadtarchiv vor kurzem zusammen mit einem Kochbuch, das Klothilde ebenfalls vor der Hochzeit zusammenstellte, aus Privatbesitz geschenkt erhalten.

Einband des Aussteuerbuches von Klothilde Schlagintweit
Einband des Aussteuerbuches von Klothilde Schlagintweit
Stadtarchiv München, DE-1992-FAM-1390
Weiterlesen

Erschließung des Bestands „Direktorium – Zentrale Registratur“ (DIR-ZR)

München in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts: die bayerische Landeshauptstadt ist Gastgeberin von zwei der größten Sportereignisse der Welt: 1972, vor genau 50 Jahren, veranstaltete München die Olympischen Spiele, die die Stadt über die zwei Wochen im Sommer ´72 hinaus nachhaltig prägen sollten. Zwei Jahre später, 1974, wurde das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in der Landeshauptstadt ausgetragen.

Schriftstück Gästeliste für den Empfang des TSV 1860 München zur Deutschen Fußballmeisterschaft; mit rotem Stift sind Änderungen eingetragen, da die Liste für den Empfang des FC Bayern nachgenutzt wurde
1966 war für München ein außerordentlich erfolgreiches Fußballjahr: Der TSV 1860 München wurde zum ersten und bisher einzigen Mal deutscher Meister und der FC Bayern München gewann zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Im Rathaus verwendete man die für den Empfang der „Blauen“ erstellte Gästeliste für den Empfang der „Roten“ wieder.
Stadtarchiv München, DE-1992-DIR-ZR-0290
Weiterlesen

Ein Tag im Leben eines FaMI

~Arbeitsbeginn~

Nach einem kurzen Blick in das städtische Intranet und den Kalender schaue ich nach meinen E-Mails und kümmere mich darum.

Danach beginne ich mit den Personenrecherchen. Hierbei handelt es sich um verschiedene Anfragen zu Personenstandsregistern.

Diese Anfragen kann man sich ungefähr so vorstellen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin auf der Suche nach dem Heiratsregistereintrag meiner Großeltern, weil ich darüber die Namen meiner Urgroßeltern herausfinden möchte. Sie hießen Friedrich und Sophie König und haben im Sommer 1916 in München geheiratet.

Mit freundlichen Grüßen,
Friedrich Groß

oder auch:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir wurde beauftragt die unbekannten Erben von Ludwig König gestorben am 13.06.2021 ermitteln.

Diesbezüglich bitten wir um Übersendung einer beglaubigten Kopie des Geburtsregistereintrags Luitpold Prinz (Erblasseronkel) Registernummer 1886/1980 Standesamt München II.
Kostenübernahme wird zugesichert, wir bitten diese per Rechnung zu erheben.

Mit freundlichen Grüßen
Maximiliana Mustererbenermittlerin

Weiterlesen