Am 9. November gedenkt die Stadt München wie in den vergangenen Jahren den Gewalttaten gegen die jüdische Minderheit unter dem NS-Regime, die am 9. November 1938 einen ersten Höhepunkt erreicht hatten.
Die diesjährige Namensnennung gedenkt der Patienten, des Pflegepersonals und der Ärzte der Israelitischen Privatklinik e.V., die vor 80 Jahren am 3., 4. und 5. Juni 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und ermordet wurden. Die Namenslesung findet erstmals im Saal des Alten Rathauses am 9. November von 10 bis 11.30 Uhr statt (Einlass ab 9.15 Uhr; Anmeldung erforderlich unter: anmeldung-veranstaltung@muenchen.de).
Der Namenslesung folgt ein Gedenkzug zum Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße (hinter dem Künstlerhaus). Dort spricht der Rabbiner Shmuel A. Brodman das Gedenkgebet El Mole Rachamim.
Auf der zentralen Gedenkfeier um 19 Uhr im Saal des Alten Rathauses beschäftigt sich Frau Professor Dr. Sybille Steinbacher in einem Vortrag mit „Theresienstadt. Alltag unter ständiger Bedrohung.“ (Anmeldung erforderlich unter: rueckmeldung-veranstaltung@muenchen.de).
Schon ab Sonntag 6. November und bis Mittwoch 23. November gedenken Bürgerinnen und Bürger zahlreicher Stadtteile sowie verschiedene Initiativen der deportierten Jüdinnen und Juden aus ihrer Nachbarschaft mit Namenslesungen, Ausstellungen, Kranzniederlegungen, Gedenkzügen und vielen mehr. Das vollständige Programm finden Sie unter www.gedenken9nov38.de.
Zu der Arbeitsgruppe „Gedenken an den 9. November 1938“ als Veranstalter gehören neben verschiedenen Institutionen der Landeshauptstadt München (Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur, NS-Dokumentationszentrum, Stadtarchiv München) die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern, Mitzwe Makers e.V., das BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung, die regionale Arbeitsgruppe München „Gegen Vergessen Für Demokratie e.V.“, die Stiftung Bayerische Gedenkstätten und die Weiße Rose Stiftung an.