Judaica-Varia-Bestand vollständig online recherchierbar

Nach einer grundlegenden Überarbeitung des Bestandes und der dazugehörigen Verzeichnungseinheiten sind die Judaica-Varia nun vollständig online recherchierbar.

Bei dem Bestand handelt es sich um die zentrale Sammlung zum jüdischen Leben in München vom 19. bis ins 21. Jahrhundert (mit dem Schwerpunkt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Shoa) und eine der bedeutendsten solcher Sammlungen im deutschen Sprachraum. Der Bestand umfasst schriftliche Dokumente wie Korrespondenzen, persönliche und amtliche Familiendokumente bis hin zu Fotos einzelner Personen oder Familien, Geschäftsunterlagen jüdischer Firmen und Unterlagen zu jüdischen Organisationen.

So findet sich hier die Korrespondenz zwischen dem Religionsphilosophen Shalom Ben-Chorin und dessen Familienangehörigen mit der Künstlerin Maria Luiko (Marie-Luise Kohn).

Weitere Beispiel sind Materialien zur Kunsthandlung Adolf Neustadt oder der Firma Sport und Mode F. Hirschberg&Co., und der Familiennachlass von Lina Binswanger mit zahlreichen Fotos und eindrücklichen Briefen Lina Binswangers und ihrer Enkelin Anneliese Treumann an Verwandte in Italien über die bedrückende Verschärfung der Verfolgung der Münchener Jüdinnen und Juden bis 1942.

Zwei Kinder sitzen auf dem Tisch im Garten
Wolfi Lindner und Anneliese Treumann, Enkel von Lina und Alfred Binswanger (um 1926)
(Stadtarchiv München, JUD-V-177-04-28)

Im Zuge der archivischen Überarbeitung wurden Bücher in die Bibliothek des Stadtarchivs übernommen und Dokumentationsmaterial zur jüdischen Geschichte Münchens aus anderen internationalen Archiven teilweise in den neuen Bestand Judaica-Dokumentation ausgegliedert.

Ein Milchkännchen des bedeutenden Münchner Porzellanhändlers Martin Pauson wird dem Jüdischen Museum übergeben, wo es als Teil der dortigen umfangreichen Pauson-Sammlung zukünftig von der Öffentlichkeit bewundert werden kann.

2 Gedanken zu „Judaica-Varia-Bestand vollständig online recherchierbar

  1. Bitte verzeihen Sie die Nachfrage, aber wo bzw. wie ist der Judaica-Varia-Bestand online zu recherchieren? Ich kann es nicht finden …
    Vielen Dabnk & freundliche Grüße
    Monika Nißlein

    • Der Bestand ist in unserer online-Datenbank unter https://stadtarchiv.muenchen.de zu finden. Am einfachsten gehen Sie über die Archivplansuche, öffnen dann das + vor „Stadtarchiv München“ und bewegen sich im Baum über „5. Judaica“ hinunter zu „Judaica-Varia“. Hier finden Sie die Verzeichnungseinheiten zur Judaica-Varia. Mit der Bestellnummer können Sie sich die Archivalien dann in den Lesesaal bestellen. Digitalisate sind derzeit leider noch nicht eingestellt.

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