Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, dass sich derzeit am Magazin des Stadtarchivs (das ist das Klinkergebäude gegenüber vom Nordbad, bei dem Sie sich immer schon gefragt haben, was es ist) einiges tut.
Die bereits große Krandichte im Viertel hat sich nochmal erhöht, das Magazin ist eingerüstet und eine Zeitlang sah es so aus, als würden die wilden Open-Air-Konzerte vom Königsplatz bei uns aufs Dach umziehen.
Also was ist los?
Seit dem Bau des fünfstöckigen Magazinkomplexes in den 1980er Jahren ist schon einige Zeit ins Land gezogen und unser Flachdach muss dringend erneuert werden. Um die wertvollen Bestände der Bibliothek, die im vierten Stock (also quasi unterm Dach) untergebracht sind, nicht zu gefährden, wurde nun vor der Öffnung des Daches ein komplettes Wetterdach erstellt. Die letzten Monate und Jahre haben gezeigt, dass Starkregen und Sturm immer häufiger werden, und wir uns nicht darauf verlassen können, dass Planen und Folien ausreichenden Schutz bieten.
Erneuerbare Energie fürs Archiv
Aber wir bekommen nicht nur ein neues Dach. Das Stadtarchiv deckt zukünftig Teile seines Strombedarfs über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Magazins. Die ersten Reaktionen aus dem Kreise der Archivar*innen waren zwar aufgrund der angenommenen Brandgefahr nicht immer positiv. Das Baureferat und die ausführende Firma konnten jedoch alle Bedenken erfolgreich ausräumen. So kann das Stadtarchiv einen Teil seiner benötigten Energie zukünftig selbst erzeugen und einen Beitrag zur Energiewende beisteuern.
Bei Anlieferung erstmal abkühlen
Außerdem wird ein neuer Quarantäneraum mit einem Freezer eingebaut. In Zukunft frieren wir Abgaben ans Archiv, aber auch Nutzpapier und Verpackungen vorsorglich bei -30°C ein. Damit wehren wir potenzielle Schädlinge und andere Gefahren ab, die von draußen in die Büros und das Magazin eingebracht werden können. Was z.B. Papierfischchen alles anstellen können, hat unsere Restauratorin Margaretha Eisenhofer bereits in einem Beitrag beschrieben.
Gleichzeitig mit der Dachsanierung werden auch die Glasübergänge zu den Seitentürmen renoviert, eine neue Kühlkammer für Filme eingebaut und zu guter Letzt wird das Gebäude noch frisch gestrichen.
Im Oktober 2024 rechnen wir mit der Fertigstellung und unser Magazin ist für die Zukunft wieder gut aufgestellt.