Jüdisches Vermögen und Brandvermeidung – ein Praktikumsbericht

Zehn Wochen lang hat Fiona A. das Stadtarchiv München für ein Praxis-Semester verstärkt. Sie studiert an der Fachhochschule Potsdam Archivwissenschaften auf Bachelor und berichtet im Folgenden über ihr Praktikum.

„Um für die Bachelor-Arbeit zugelassen zu werden, muss vor dem letzten Theoriesemester ein 20-wöchiges Praxissemester absolviert werden. Zehn Wochen davon habe ich von November 2022 bis Ende Januar 2023 im Stadtarchiv München verbracht.

Dort wurde ich zugleich mit einer wichtigen Aufgabe betraut. Ich durfte den bereits zur Hälfte erschlossenen Bestand „Leihamt“ weiter entmetallisieren (die Heftklammern entfernen), erschließen und schließlich natürlich auch fachgerecht verpacken (das volle Programm also 🙂 ).

Archivar*innen mögen keine Büro- und Tackerklammern, da sie rosten und das Papier angreifen können.
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Erschließung des Bestands „Direktorium – Zentrale Registratur“ (DIR-ZR)

München in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts: die bayerische Landeshauptstadt ist Gastgeberin von zwei der größten Sportereignisse der Welt: 1972, vor genau 50 Jahren, veranstaltete München die Olympischen Spiele, die die Stadt über die zwei Wochen im Sommer ´72 hinaus nachhaltig prägen sollten. Zwei Jahre später, 1974, wurde das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in der Landeshauptstadt ausgetragen.

Schriftstück Gästeliste für den Empfang des TSV 1860 München zur Deutschen Fußballmeisterschaft; mit rotem Stift sind Änderungen eingetragen, da die Liste für den Empfang des FC Bayern nachgenutzt wurde
1966 war für München ein außerordentlich erfolgreiches Fußballjahr: Der TSV 1860 München wurde zum ersten und bisher einzigen Mal deutscher Meister und der FC Bayern München gewann zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Im Rathaus verwendete man die für den Empfang der „Blauen“ erstellte Gästeliste für den Empfang der „Roten“ wieder.
Stadtarchiv München, DE-1992-DIR-ZR-0290
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Der Vorlass des Fotografen und München-Chronisten Heinz Gebhardt im Stadtarchiv

Der Fotograf Heinz Gebhardt mit dem Fotoapparat und angeseilt auf dem Zeltdach des Olympiageländes.
Der Fotograf Heinz Gebhardt auf dem Zeltdach im Olympiagelände, März 1971.
DE-1992-FS-VL-GEB-016622

In den Jahren 2018 bis 2021 hat der Fotograf Heinz Gebhardt sein umfangreiches Archiv mit ca. 700.000  Negativen und Dias in vier Etappen an das Stadtarchiv München abgegeben. Damit hat das Stadtarchiv für seine Fotosammlung eine außergewöhnliche und einzigartige fotografische München-Chronik gewonnen, die den Zeitraum von den späten 1960er bis weit in die 2000er Jahre hinein umfasst.

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BlogSlam zum #TagderArchive: “Fakten, Geschichten, Kurioses” – Einladung

Vom Giftrezept bis hin zur königlichen Geburtsurkunde – Archive verwahren vielfältige Schätze. Alle zwei Jahre stellen sich deutsche Archive beim bundesweiten #TagderArchive vor. Dieses Jahr lautet das Motto: „Fakten, Geschichten, Kurioses“. Die Staatlichen Archive Bayerns in Kooperation mit Münchner Archiven laden deshalb zu einem BlogSlam ein – Laufzeit: 5. März bis 21. März 2022. Wir rufen alle interessierten Archive dazu auf, mitzuwirken. Welche spannenden Fakten, interessanten Geschichten und kuriosen Inhalte warten in den Magazinen darauf, entdeckt zu werden?

Plakat zum #TagDerArchive 2022: Fakten, Geschichten, Kurioses. BlogSlam
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Augenzeuge der Verwüstung am 9. November 1938 – Erinnerungen an die Ohel-Jakob-Synagoge in München

Außenansicht der ausgebrannten Synagoge an der Herzog-Rudolf-Straße, aus der gegenüberliegenden Einfahrt aufgenommen
Foto s/w, Fotograf unbekannt, 11.1938
DE-1992-FS-NS-00005

Was sahen Münchnerinnen und Münchner, wenn sie in der Nacht vom 9. auf den 10. November – der „Kristallnacht“ – aus ihren Fenstern sahen? Der 17jährige Christoph Schaefer konnte die mutwillige Zerstörung und Brandstiftung an der Ohel-Jakob-Synagoge beobachten. Das Küchenfenster, das er in seinen Erinnerungen erwähnt, lag offenbar an der Rückseite des Wohn- und Geschäftshauses.

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